Hilfe, die Zähne kommen!

Eines lernt man mit Kindern recht schnell: Irgendetwas ist immer. Gerade im recht turbulenten ersten Jahr, in dem die Kleinen gefühlt jeden Tag ein kleines Stückchen größer oder mit einer neuen Fertigkeit aufwachen, scheint man vor unruhigen Zeiten nicht sicher zu sein. Entweder wird tagsüber wegen eines Entwicklungsschubs gequengelt, nachts schlecht geschlafen weil man wächst – oder alle liegen wach, weil um drei Uhr morgens ganz dringend eine neue Fähigkeit geübt und ausprobiert werden muss.

Hilfe die Zähne kommen!

Und – oh Graus – sage und schreibe 20 kleine Milchzähne müssen sich den Weg in den Kiefer und nach draußen bahnen. Manches Kind nimmt diese Tatsache einfach hin und hat wenige Probleme damit. Oft sagt man auch, der erste Zahn sei der schwerste. Nur doof, dass unsere Tochter Bente sich mit dem Zähne-Bekommen acht Monate Zeit gelassen hat und sich dann direkt mehrere Zähne auf einmal auf den Weg gemacht haben. Sie wurde, was den Schmerz während des Zahnens angeht, also leider nicht verschont und wir alle mit einigen schlaflosen Nächten und tränenreichen Tagen herausgefordert.

Wenn die Zähne kommen: Auf irgendwas kauen tut Bente oft gut.
Auf irgendwas kauen tut Bente oft gut.

Sabbern, Quengeln und laute Nächte

So verschieden Babys sind, so individuell verhält es sich auch mit den Zähnen: Bei den meisten Säuglingen erscheint der erste Zahn zwischen dem vierten und sechsten Monat. In ganz seltenen Fällen kommen Babys bereits mit ersten Zähnen auf die Welt. Und bei anderen zeigen sich die Zähnchen erst rundum oder ab dem ersten Geburtstag. Bereits im Mutterleib werden die sogenannten Keime des Milchgebisses im Kiefer angelegt. Und wenn sich die ersten der insgesamt acht Schneidezähne, vier Eckzähne und acht Backenzähne auf den Weg machen, werden sie meist von recht typischen Symptomen begleitet.

Gerötete Wangen und geschwollenes Zahnfleisch gehören wohl zu den häufigsten Anzeichen für Zähnchen. Kommt dann noch ein extremer Drang zu kauen, zur Not auch an der eigenen Faust, ausgiebiges Sabbern und damit einhergehend wunde Haut rund um den Mund, schlechte Laune, weniger Appetit, unruhiger und schlechter Schlaf sowie Quengeln, Schreien und Weinen hinzu, dann solltet ihr schleunigst die kleinen Helferlein fürs Zahnen aus der Schublade zaubern.

Zahnweh Ade!

Zum Glück gibt es viele tolle Tricks und Mittelchen, um den Kleinen das Zahnen zu erleichtern. Zwar müssen auch bei uns noch einige Zähne den Weg nach draußen finden und wahrscheinlich (oder hoffentlich?!) wird das auch erst einmal noch etwas dauern, dennoch haben wir schon jetzt einige Favoriten, um den Zahnungsschmerz zu lindern.

Ablenkung

An ganz schlimmen Tagen war die Trage wieder hoch im Kurs bei uns. Nähe und Ablenkung, am liebsten durch ausgiebige Spaziergänge, einen Besuch auf dem Spielplatz oder im Park, haben bei uns Wunder vollbracht und Bente konnte den Schmerz tagsüber recht gut vergessen. Wenn gerade keine Zeit zum Rausgehen war, hat oft auch eine ausgiebige Kuscheleinheit, mit oder ohne Buch, super geholfen.

Beißring und Co.

Gekühlte Beißringe, nasse Waschlappen, Bauklötze, die eigene Faust oder Mamas Finger – beim Zahnen schafft ausgiebiges Kauen Abhilfe, und da scheinen wirklich alle Dinge recht zu sein. Beißringe und Zahnputz-Lernsets haben bei uns sehr gut funktioniert. Und auch ein in kühlem Kamillentee getränkter Waschlappen, der gleichzeitig beruhigend und schmerzlindernd wirkt, hat Bente sehr gut getan. Eine Karotte oder ein Stück geschälte Salatgurke aus dem Kühlschrank waren ebenfalls echte Wundermittel.

Hilfe aus der Apotheke

Gerade für die Nacht und für die ganz schlimmen Tage, haben wir unsere Hausapotheke mit dem ein oder anderen Mittelchen aufgestockt. Hier gibt es natürlich kein Patentrezept und am besten lässt man sich in der Apotheke des Vertrauens ausführlich beraten. Ob Zäpfchen, Zahnungsgel, ätherische Öle oder Kügelchen – die Möglichkeiten sind hier ebenso vielfältig wie die Vorlieben eines jeden.

Augen zu und durch!

Wie so oft im ersten Jahr, ist wohl auch bei den Zähnen „Augen zu und durch“ die beste Devise, um möglichst entspannt durch diese herausfordernde Phase zu kommen. Das eigene Kind leiden zu sehen ist immer schwer. Oft fühlt man sich hilflos und verzweifelt, aber gerade Entspannung trägt auch dazu, bei Schmerzen leichter ertragen zu können. Nehmt euch also ruhig alle Zeit der Welt, um gemeinsam den Zahnschmerz zu überwinden und eure Kleinen liebevoll zu begleiten.

Bei uns war der Spuk nach etwa drei Wochen vorbei und Bente direkt um sechs Zähne reicher. Und wisst ihr was? Der nächste Zahn steht schon in den Startlöchern. Wir atmen also einmal tief durch und bereiten uns auf die nächste Runde vor. Und meine To-do-Liste ist soeben um einen weiteren Punkt gewachsen: eine Zahnbürste und Zahnpasta für Bente kaufen.

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