Rotznasen!

Sehr viel häufiger als Erwachsene haben Kinder eine Erkältung. Husten und Rotznasen sind meist völlig harmlos. Ihr Körper muss eben einfach noch lernen, mit dem Ansturm von Viren so fertig zu werden, wie wir das können.

Andauernd läuft die Nase, andauernd ist sie ekelhaft grün verkrustet. Nase putzen ist doof, der Kopf wird weggedreht – und solange das Kleinkind noch nicht „rausschnäuzen“ kann, bleibt es meist beim Abwischen des herauslaufenden Schmodders.

Jetzt in dieser Jahreszeit ist es eben wetterbedingt ratsam, eine Mütze zu tragen. Tja, Rechnung ohne meinen kleinen Mann gemacht. Ständig laufe ich ihm wie eine blöde Glucke hinterher und bin damit beschäftigt, ihm die Mütze, die er sich gerade heruntergerissen hat, wieder auf den Kopf zu packen.

Ich war schon kurz davor, mir einen Plakat-Tacker anzuschaffen. Das ist ja auch ein unglaublich witziges Spielchen, das man da mit Mama spielen kann. Dass der eiskalte Wind und jetzigen Temperaturen aber schuld sind an der Rotznase, kann ich einem eineinhalb Jahre alten Kind natürlich nicht vermitteln. Und eigentlich sind es ja auch mehr die Erreger und nicht die Temperatur – auch wenn der Begriff „Erkältung“ darauf schließen lässt.

Und so leiden wir alle. Die Nase ist rot und gereizt. Sie tut weh und wird an Mamas Shirt abgewischt. Und an Papas Hose. Toll, beides erst gewaschen. Gut, besser als auf der frisch gereinigten Couch. Da sieht man die hellen Schlieren ja immer am besten … Ok, zu spät. Einmal quer drüber gewischt beim „schnellen rückwärts-Abgang“. Fein gemacht, Mika.

Aber was soll ich machen? Außer gesunder Ernährung, nicht vor dem „gefährlichen Draußen“ fernhalten, viel Liebe und wenig Stress kann ich ja nichts tun. So ist es eben völlig normal, wenn Kinder bis zu 10 mal im Jahr erkältet sind. Also so ungefähr immer. Denn bis auch die letzte kleine Rotznase abgewischt ist, das Kind wieder anständig schläft und endlich wieder gut atmen kann, steht schon die nächste Erkältungswelle vor der Tür.

Ganz besonders witzig ist es ja auch, wenn der Kleine aus der Flasche oder an der Brust trinkt. Die Nase ist zu, der Mund irgendwie beschäftigt mit saugen und schlucken. Und alle 10 Sekunden ertönt ein tiefes Schnaufen, das sich anhört, als hätte ich gerade versucht, mein Kind zu ersticken. Weit aufgerissene Augen; und nachdem der kleine Mann seinen Körper mit Sauerstoff geflutet hat, dockt er wieder an.

Solange mein Kind aber noch halbwegs rege am Tagesgeschehen teilnimmt, nicht sehr hohes Fieber hat, ab und zu isst und trinkt, muss ich mir keine übermäßigen Sorgen machen. Und auch jeder andere kann sich da noch – soweit möglich – zurücklehnen. Sobald das Kind aber verändert wirkt und einem richtig Sorgen bereitet, sollte man die Rotznase doch besser mal vom Arzt durchchecken lassen.

Solange gilt wohl oder übel: Durchhalten, Mama und Papa – und frisch gereinigte Couch …

S.O.S.-Tipps gegen Erkältung


Bei den ersten Anzeichen

    • Kraft aus Kügelchen. Das Kind kommt mit leicht fiebrig glänzenden Augen und erhitzten roten Wangen vom Spielen heim? Ein Fall für die homöopathischen Kügelchen „Ferrum Phosphoricum“: Das potenzierte Eisenphosphat ist insbesondere für Babys und Kleinkinder geeignet und kann leichtes Fieber und Erkältungssymptome lindern.
    • Viel trinken. Der Körper braucht genügend Flüssigkeit, um Keime auszuscheiden und während der Erkältung die Sekrete in der Nase zu verdünnen und den zähen Schleim in den Bronchien zu verflüssigen. Dies erleichtert das Naseputzen sowie das Abhusten des Schleims. Ideal: Lauwarmes Wasser, Vitamin C-haltige Säfte und ungesüßte Tees, beispielswiese mit Hagebutte, Fenchel, Hibiskus, Thymian oder Lindenblüten.
    • Salz gurgeln … Kinder ab 4 Jahren können Salzwasser gurgeln (sofern sie das Gurgeln schon beherrschen). Das hilft, den Hals von Schleim zu befreien, wirkt antibakteriell und lindert die Schmerzen. Dafür einfach einen halben Teelöffel Salz in einem Glas mit lauwarmem Wasser lösen und umrühren. Das Kind am besten drei bis viermal am Tag gurgeln lassen.
    • … oder Tee: Wer sich mit dem Salzwasser nicht anfreunden kann, gurgelt (oder trinkt) alternativ Salbeitee oder Kamillentee mit etwas Honig: Dafür acht frische, zerzupfte Blätter mit einem Glas kochendem Wasser übergießen und den Tee 15 Minuten ziehen lassen. Danach abseihen, abkühlen lassen und alle 1 bis 2 Stunden damit gurgelnden
    • Warm halten. Den Hals mit einem Schal (am besten aus Seide, darüber kann dann noch ein Fleece- oder Wollschal) warmhalten.
    • Die richtige Ernährung. Hühnersuppe wirkt tatsächlich Wunder. Noch besser ist es, erst mal den Dampf der Suppe kräftig zu inhalieren, bevor sie gegessen wird. Auch frisches Obst und Salate eignen sich als leichte und vitaminreiche Kost.
    • Sauerstoff! Wenn möglich, tägliche Spaziergänge an der frischen Luft einplanen – das stärkt das Immunsystem.
    • Viel Liebe und Kuschelfreude. Auch, wenn Mama sich dabei anstecken könnte – Kuscheln stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte und macht glücklich.
    • Und: Ruhe. Dem kleinen Patienten viel Schlaf gönnen, damit der Körper sich erholen kann.

So gehen Schnupfen und Husten leichter vorbei

  • Nase frei! Bei Kindern unter vier Jahren gilt der freien Nase besondere Aufmerksamkeit, da sie das Schnäuzen noch nicht beherrschen und bei verstopfter Nase Probleme mit der Atmung oder dem Trinken bekommen. Tipp: Für Babys gibt es spezielle Nasensauger aus der Apotheke.
  • Taschentuch, bitte! Wenn noch nicht geschneuzt werden kann, erleichtert ein gedrehtes Zellstofftuch die Reinigung der Nase. (Bitte darauf achten, dass die Absonderungen nicht nach oben geschoben werden!) Apropos Taschentücher: Am besten nur welche aus Zellstoff verwenden und dem Nachwuchs beibringen, diese nach Benutzung sofort zu entsorgen. Das senkt das Infektionsrisiko. Nach dem Schneuzen Händewaschen nicht vergessen.
  • Sanft putzen. Damit es nicht zu einer roten, schmerzenden Nase kommt, beim Putzen sanft vorgehen. Lieber abtupfen statt heftigem Reiben und Schnauben. Bereits angegriffene Haut mit spezieller Nasensalbe (sollte Panthenol enthalten) pflegen. Die Salbe kann auch vorbeugend aufgetragen werden (innen und außen).
  • Salz für die Nase. Handelsübliche Nasentropfen- oder sprays sollten nur kurzfristig verabreicht werden, es sei denn der Kinderarzt hat etwas anderes verordnet (immer die Angaben zu Alter und Dosierung beachten! Langfristig unbedenklich für die Nase: Eine Kochsalzlösung (1 Gramm Speisesalz in 100 Milliliter Wasser auflösen) als Nasentropfen (oder bei größeren Kindern als Nasendusche) zum Abschwellen der Nasenschleimhäute. Auch Meerwassersprays oder Dampfinhalationen (zum Beispiel mit Kamille, wenn keine Allergien vorliegen) sind unbedenklich.
  • Zwiebel-Taktik. Die Ausdünstungen der Zwiebel helfen dem kleinen Patienten, das Atmen zu erleichtern und wirken keimtötend. Dazu eine frisch aufgeschnittene halbe Zwiebel auf einen Teller neben das Bett legen.
  • Bei Husten: Honigrettich. Von einem schwarzen Rettich die Spitze abschneiden, das Fruchtfleisch oben etwas abtragen und mit einer Rouladennadel bis zum unteren Ende durchstechen. Dann oben in die Mulde Honig einfüllen und den Rettich so in ein Glas legen, dass sie Flüssigkeit aufgefangen wird. Wenn der Honig durch den Rettich durchgesickert ist, diesen trinken.
  • Erhöht liegen. Besonders in der Hustenphase eine Erleichterung: dem Kind ein flaches Kissen unter die Matratze schieben – so liegt das Köpfchen erhöht, das Kind bekommt besser Luft und kann leichter abhusten.
  • Gutes Klima schaffen. Trockene Schleimhäute können Viren und Bakterien nicht so gut abwehren. Daher sollte die Luftfeuchtigkeit im Raum nicht unter 50 % sinken. Dazu einfach nasse Handtücher auf die Heizung legen oder einen Eimer Wasser in der Nähe des Heizkörpers stellen. Und: regelmäßiges Lüften nicht vergessen.
  • Nicht zu scharf! Starke Ätherische oder Einreibesalben mit Menthol, Kampfer oder Eukalyptus sind für Kinder nicht geeignet. Alternativ eignen sich spezielle, mildere Kindersalben, die sich auch als Inhalationszusatz verwenden lassen.

Posted on Categories Gesund leben

Auch interessant: