Auszug aus dem Elternschlafzimmer

Wann ein Kind aus dem Elternschlafzimmer aus und in das Kinderzimmer einzieht, ist meiner Meinung nach eine unglaublich schwere Frage. Definitiv gibt es kein Patentrezept dafür – und jede Familie muss das für sich selbst entscheiden. Im Idealfall richtet sich die Entscheidung nach den Bedürfnisse des Kindes.

In unserem Fall, muss ich zugeben – sofern es jetzt etwas Negatives für den Ein oder Anderen darstellt – dass wir den Zeitpunkt bei Mika eventuell zuerst verpasst hatten. Er nahm Veränderungen und Neues gut und gerne an. Im Normalfall. Allerdings hatten wir nie recht versucht, ihn aus unserem Bett zu „verbannen“. Er schlief schon länger im eigenen Bett. Doch einschlafen tut er bis heute nur mit uns bei sich (ich sagte ja, wir haben es nie anders versucht – vielleicht, weil ich noch nicht bereit dazu war). Allerdings legen wir ihn dann in sein Bett, bis er nachts aufwacht und zu uns möchte. Erst stand das Bett in seinem eigenen Zimmer, dann haben wir es umquartiert … und ihn quasi ins Elternzimmer einziehen lassen.

Jetzt hat er jedoch sein großes Bett schon bekommen und nutzt es schon seit Längerem zum Spielen und Toben. Die Höhle ist einfach interessant. Auch den ein oder anderen Mittagsschlaf haben wir dort gemeinsam gemacht. Doch zum richtig darin schlafen fehlte ihm bisher der Mut. Sobald Papa ihn abends dort hinein schieben wollte, fing er an zu weinen. Also haben wir es gelassen. Nichts muss – alles kann. Unser Motto.

Meine beiden Männer – gemeinsam im „Große-Buben-Bett“.

Und dann vor einigen Tagen, griff die kleine Hand nach der Großen und zog den Papa ins „Große-Buben-Bett“. Dort lag dann Papa … und Mika schlief ohne Probleme ein. Nach wie vor wachte er nachts gegen 4 Uhr auf, allerdings stand er auf, spazierte zu uns rüber und legte sich mit in unser Bett.

Ob das jetzt so beibehalten wird, ist fraglich. Ich würde mich natürlich freuen, wenn nachts kein Gejammer mehr nötig wäre, da er in seinem Gitterbett warten muss, bis wir ihn hinausheben.

Aber gefällt es ihm auch weiterhin in seiner großen neuen Höhle, aus der er mit der Leiter wunderbar selbst heraussteigen kann … und so hat er meine „Erlaubnis“, auch endgültig aus unserem Schlafzimmer auszuziehen.

Dieser Text sollte eigentlich die Frage klären, wann dazu der perfekte Zeitpunkt ist. Doch schon, als ich mir darüber Gedanken gemacht habe, wusste ich: Es geht nicht um irgendetwas, das zeitnah passieren muss. Ich bin gerne Mama – und ich habe auch nachts gerne alle meine Schätze um mich. Ja, es fällt schwerer, Zeit für Zweisamkeit zu finden oder auch nur Platz im eigenen Bett, aber wenn ich mit einem Kuss und von kleinen umarmenden Händen geweckt werde, ist es auch in Ordnung, wenn ich nur 30 Zentimeter im Bett mein Eigen nennen darf. Und genauso ist es auch in Ordnung, wenn Eltern möchten, dass ihr Schlafzimmer und das Elternbett ihr Eigen bleibt und ihnen wichtig ist.

Und solange ein Kind gut schläft, ob im eigenen Zimmer und oder eigenen Bett, ist doch alles richtig.

Jetzt bin ich allerdings erst mal froh, dass wir den großen Bruder fürs Erste aus dem Bett haben, denn schon bald zieht dort ja ein weiteres Familienmitglied ein.

Und wenn ich die erste Hälfte der Nacht mein Bett für mich habe, freue ich mich darüber auch sehr …

Neben dem eigenen Bett hat Mika auch ein eigenes Zimmer. Schon lange vor seiner Geburt fing ich an, es zu gestalten. Schon bevor wir schwanger wurden, hatten wir passend zu den Babyplänen den Bodenbelag ausgesucht. Die Einrichtung folgte schnell und Kleinkram noch schneller. Das fällt den werdenden Mamas im Nestbautrieb ja nie sonderlich schwer.

Wirklich genutzt hat Mika seinen Raum selbstverständlich nicht. Nur der Wickeltisch war in ständigem Gebrauch. Jetzt, nachdem wir ein Haus gekauft haben, fängt er langsam, aber sicher an, darin zu spielen.

Ein Blick in Mikas Spielkiste, in der sich ein kleiner Teil seiner Spielsachen tummelt. (Ja, ich weiß, die Bohrmaschine ist kein Spielzeug …)

Bis vor Kurzem war unser Wohnzimmer auch gleichzeitig Spielzimmer. Das hat mich aufgeregt, als wir mehr und mehr ausrangiertes Spielezeug meiner Geschwister bekamen. Jetzt, wo vieles oben in seinem Kinderzimmer liegt, ist er quasi gezwungen, auch dort zu spielen. Vieles landet dann zwar durch die Treppengitter wieder unten, aber der Grundgedanke ist geblieben – und einmal die Woche trage ich vieles aus der Spielkiste im Wohnzimmer wieder nach oben.

Wenn man aber kein Problem damit hat, dass seine Kinder in den übrigen Räumen spielt, sehe ich es vor dem 2. Geburtstag nicht als nötig an, ein eigenes Zimmer anzubieten.

Danach hat man wahrscheinlich schlicht und einfach viel zu viele Spielsachen bekommen …

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